Wie Ausrüstung beschaffen sein sollte oder „leicht und einfach“


 

Hier werde ich ein Paar geistige Ergüsse meinerseits zum Besten geben. Im Wesentlichen werde ich hier beschreiben was ich zum Wandern in milden Gefilden (Zentraleuropa) mitnehmen würde. Das umfasst Gebiete wie Deutschland, den Mittelmeerraum, Skandinavien im Sommer/Herbst. Nicht gedacht sind diese Tipps für extreme Touren wie Klettertouren, Wintertouren in den Alpen oder Skandinavien oder Wüsten- bzw. Dschungeltouren. Aber wer so was plant, der hat sicherlich Besseres zu tun als auf einen Gringo wie mich zu hören. Meine Schwerpunkte bei Ausrüstungswahl liegen vor Allem bei Leichtigkeit, Funktionalität. Wer hier Luxus und übertriebene Haltbarkeit erwartet ist sicherlich auch fehl am Platze. 

 

Bekleidung:

 

Für die Auswahl bei Kleidung gibt es ein Paar einfache Regeln:

 

1. Schleppt nur das mit was ihr auf einmal anziehen könntet. Alles weitere ist zuviel. Wenn ihr alles anhabt, dann muss die Kleidung für die extremsten, zu erwarteten Witterungsbedingungen reichen.

 

2. Kleidung erfüllt eine Funktion. Jede Funktion sollte nur durch ein einziges Kleidungsstück abgedeckt werden. Also nur eine Isoschicht, nur einen Regenschutz, nur einen Sonnenschutz- etc.

 

3. Wählt für jede Funktion das leichteste Kleidungsstück das in euer Budget passt.

 

4. Nur Kunstfaser!!! 

Einzige Ausnahme ist Schafwolle oder Kufa/ Wolle Mischgewebe welches sich gut für Unterwäsche und letzteres auch für Socken eignet.

 

5. Lieber zu dünn als zu dick, dünne Kleidungsstücke trocknen schneller

 

Hier mal ne Ausrüstungsliste:


Gewicht
Radlerhose als Unterhose (an heißen Tagen auch mal so zu tragen) 120 gr.
langärmeliges Unterhemd (an heißen Tagen die Ärmel hochkrempeln) 170 gr

2 Paar dünne Socken (trocknen schneller, die Ersatzsocken erlauben 

es immer mal wieder frische Socken anzuziehen)

40 gr

Lange Hose (einfachstes Modell mit 2- 3 Taschen 

aus dünnstem Stoff- trocknet am schnellsten)

180 gr
Windjacke (ungefüttert- eine Lage dichter Stoff, zwei Taschen das war's) 200 gr
Dünne Fleecebalaclava 30 gr
leichte Kappe als Sonnenschutz 50 gr

Dünne Stofffäustlinge

10 gr

Regenjacke (einfachstes Modell genügt) oder 

Poncho (auch als Schlafunterlage bei Matsch und Schnee zu verwenden)

250 gr
Dünne kufagefütterte Jacke (für Abends) 300 gr
GESAMT 1390 gr

 

Für Herbst oder Winter (in D) würde ich noch einen Fleecepulli (400 gr,) und/ oder ne dicke Daunenjacke (500 gr), Fleecefäustel, eine dicke Mütze, vielleicht ein Paar dicke Socken, und eine lange Unterhose einpacken.

 

Es sind zwar nicht alle obigen Grundregeln zu 100 % umgesetzt, aber man bekommt so sehr viel Flexibilität, um recht komfortabel einen großen Temperaturbereich abzudecken.

 

Schlafsack:

Siehe Schlafsackkapitel unter Schlafen

 

Isomatte:

Hier sind die billigen PE- Matten aus dem Baumarkt oder vom Discounter effektiv genug und auch noch sehr leicht. Außerdem kosten sie nix. Vor den superdünnen Aluisomatten sei gewarnt- die isolieren so gut wie gar nicht. Auch selbstaufblasbare Billigmatten sind Schrott. Die Haltbarkeit ist zweifelhaft,  isolieren tun sie schlechter als die teuren Vertreter ihrer Zunft und bleischwer sind sie außerdem. Im Sommer reichen 5 mm, in der Übergangszeit sollten es 10 mm sein. Da der Kopf keine Isolation braucht, er liegt eh auf einem Kopfkissen, reichen Matten von 1,20 m- 90 cm Länge. Die Füße brauchen kaum Isolation, höchstens mal wenn es an die Null Grad Grenze geht. Ansonsten wird der Rucksack untergelegt.

 

Küche:

Zur Küche hab ich im Selbstbauteil etwas geschrieben.

 

Wasserflasche:

Ich empfehle trotz Einwegpfand die PET- Plastikflaschen. Billig, ultraleicht, stabil (!!!!!) und müssen nicht gespült werden.

 

Trinksysteme (leider teuer) sind nicht auch zu verachten. Man braucht sie zwar nicht unbedingt, aber immer mal wieder einen Schluck aus dem Schlauch zu nuckeln ist schon eine sehr feine Sache. Man braucht so nicht unbedingt den Rucksack abnehmen und trinkt deshalb öfters, gerade wenn man sich arg anstrengt ist das sehr vorteilhaft.

 

Zelte:

Zelte sind eine zwiespältige Sache. Einige brauchen das Gefühl die eigenen VIER Wände dabei zu haben, Für die pure Funktion ist, außer im tiefsten Winter, nur ein Dach nötig. Deshalb empfehle ich für 3- JZ- Wanderungen ein Tarp. Es ist viel leichter und  billiger als ein Zelt, und der gestellten Aufgabe mehr als gewachsen. Nett ist auch das man in viel engerem Kontakt mit der Umgebung steht. Nachts Sterne gucken- kein Problem. Sind Mücken zu erwarten, dann näht man sich einen Steifen Moskitonetz am Tarpsaum an, welcher in aufgebautem Zustand  bis auf den Boden reicht. Meine bevorzugte Aufstellform für ein Tarp ist die Firstzeltform (A- Frame). Man hat so für evtl. nächtliche Wetterverschlechterungen genügend "dichte Seiten", da beide Längsseiten bis auf den Boden heruntergezogen sind. Ist schlechtes Wetter nicht zu erwarten so stellt man das Tarp in Form eines Schrägdachs auf. Massig Platz (begehbares Zelt, wo gibts so was heutzutage noch?), frische Luft und perfekte Aussicht. 

Im Winter, bei Schnee, haben rundum geschlossene Zelte aber durchaus ihre ihre Berechtigung.


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